Dreimärker Oberndorf / Hochmössingen / Aistaig

Im Hegholz wo sich drei Markungsgrenzen der Orte Oberndorf, Hochmössingen und Aistaig treffen, steht ein ganz besonderer Grenzstein. Der Stein ist aus Stubensandstein mit einem gewölbten Kopf und noch recht gut erhalten. Auf einer Seite steht ein H eindeutig für Hochmössingen. Dann stehen jeweils auf einer Seite eine 9 mit einer liegenden Wolfsangel und eine 33 mit einer stehenden Wolfsangel. Zum Zeitpunkt der Erfassung des Steines, konnte nicht geklärt werden, warum auf der Seite des Grenzverlaufes zudem ein B steht. Durch Zufall fand sich im Hauptstaatsarchiv Stuttgart unter „B203 L Bü 14“ eine Beschreibung aller Bannsteine der Markung Hochmössingen aus dem Jahre 1790. In dieser Beschreibung konnte das „Rätsel“ dieses Marksteins, teilweise gelüftet werden. Vielleicht im Jahre 1790 gesetzt, wird hier ausführlich beschrieben, dass die No. 9 mit liegender Wolfsangel gegen Aistaig, gegen Oberndorf aber eine stehende Wolfsangel mit der Ziffer 33 die Markungen abgrenzt. Das B - laut dieser Bannbeschreibung – steht in Richtung des folgenden, nächsten Grenzsteines der Markung Hochmössingen (könnte also für Bann stehen). Verwunderlich in dieser Beschreibung von 1790 ist nur, dass Aistaig mit einer liegenden Wolfangel und Oberndorf mit einer stehenden Wolfsangel angegeben wird. Ob hier der Stein falsch behauen wurde, die Beschreibung fehlerhaft ist oder es einfach pure Absicht war – dies wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Allerdings scheint es immer wieder Ausnahmen von dieser Regel zu geben.